Initiative für einen besseren Frieden
[Zeichenwettbewerb] [Bilder]

Kinder zeichnen für die Hoffnung

Richtungsweisend für eine Gesellschaft ohne Kälte

Das diesjährige Symposion "Kind kreativ" im Wiener Messepalast wird wohl ein voller Erfolg werden. Bereits im eigenen Vorfeld erregte es lokal wie national Aufsehen. Die Aktion ist bereits 1989 von der "Initiative für einen besseren Frieden" ans Licht der Welt gerufen worden; nun läuft sie also bereits zum siebenten Mal ab.
Jeden Herbst ergehen an Wiener Schulen Rundschreiben, in denen Lehrer, Schüler und Eltern eingeladen werden, die besten Kinderzeichnungen zu global brisanten Themen einzuschicken. Die Themen werden vom Basiskomitee der "Initiative für einen besseren Frieden" vorgegeben; das heurige lautete "Gib Brot für Hoffnung". Hier die bisher behandelten Schwerpunkte:

1989 - Der Baum, ein Freund wie du und du
1990 - Wasser: Lebensraum, Lebenstraum, Lebensbaum
1991 - Kindsein in der Stadt - wie und warum?
1992 - Ich mag meinen Nachbarn, er mich auch.
1993 - Mädchen hauen besser als Buben?
1994 - Der Regenwald stirbt schon bald!
1995 - Wir haben Spaß mit der Komplexitätsanalyse der Signifikanzschwellen

Leider gab es 1995 deutlich weniger Einsendungen als in den Jahren davor. Doch der Grund dafür wird nicht darin liegen, daß unsere Kinder womöglich "zeichenverdrossen" geworden wären, sondern eher im Umstand, daß durch den damals erfolgenden Beitritt zur Europäischen Union eine zu große allgemeine Unsicherheit unter den kleinen künftigen Europäern geherrscht hat.
Nun ist der Beitritt jedoch vollzogen, und das aktuelle Thema "Gib Brot für Hoffnung" wurde von 1864 (!) kleinen Kinderhänden aufgegriffen. Aus der Vielzahl der Einsendungen wählte wie jedes Jahr eine zweiköpfige Expertenjury jene Bilder aus, die und deren Schöpfer im Messepalast zu bestaunen sein werden. Die Arbeit war hart, denn die meisten Werke der jungen Künstler sind in der Tat dermaßen vortrefflich, daß es schwerfällt, sie in "bessere" und "schlechtere" einzuteilen. Schließlich einigten sich alle Jurymitglieder einstimmig - mit nur einer Gegenstimme - darauf, alle 932 kleinen Könner zu ersten Siegern zu erklären. Auf diesen Seiten werden die besten Einsendungen veröffentlicht.


Erster erster Sieger ist Dithe Rohkel (12) mit ihrer Graphitstiftzeichnung "Die Hasen und der Tod". Das Bild soll ausdrücken: "Die Hasen sind für Hasenesser wie Brot. Und wenn die Hasen sterben, holt sie der Tod und dann erst der Hasenfleischhauer. Das gibt ihnen Hoffnung."


Patrick Kevin Kralicek (7), der zweite erste Sieger des Bewerbs, meint zu seinem Bild "Die Tageslichttorte": "Man muß sich eine dicke Haut wachsen lassen wie die Torte in der Schachtel, damit man nicht gleich beim ersten Sonnenstrahl explodiert." Den Zusammenhang mit dem Schwerpunktthema erklärt er so: "Die Torte ist aus Brot, und die Glasur ist aus Hoffnung."


"Wenn sich einer helfen kann, wie der Keith Haring auf dem Bild, dann kann er den Fisch kleinkriegen und muß kein Brot essen. Einfallsreichtum macht nämlich Hoffnung." Das sagt Tramina Ostbier (12), die Schöpferin des Werks, das den dritten ersten Platz errungen hat, wirklich klug.


Und das sind die Bewerbungen, die den vierten ersten und den 610. ersten Platz belegen:

Franz Windt Nr.1 - Erste Begegnung mit dem Hasen Gschetil
Franz Windt Nr.2 - Unsachtes Handeln führt zu Mißverständnissen, Teil 1
Franz Windt Nr.2, Teil 2

Die Hasencomics des jungen Wieners "Matto", der uns sein Alter nicht mitteilen will - es sei nur verraten, daß er bereits sein vierzehntes Existenzjubiläum begangen hat - behandeln das Schicksal von Franz Windt, der, immer wenn er Bier trinkt, sich einen Hasen einbildet und mit diesem um sein Getränk kämpft. "Der Hase will das Bier, das er zum Leben braucht wie der Bäcker das Brot, und der Franz Windt will ihm aber keine Hoffnung geben." klagt der Künstler. Mittlerweile gibt es schon über 1000 "Franz Windt"-Strips, und wenn sie auch mitunter recht brutal sind, erkennt sich doch Groß und Klein in den handelnden Personen wieder.

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