[Der Berg Homnat] [Prominente Salbitener] [Vom Galeshi zum Groß-Sum]


Redakteur Robert hat sich für die Rubrik "Lifestyle" auf Spurensuche begeben und ist den Wurzeln der geheimnisvollen Sekte der Salbitener auf den Grund gegangen.


Wer sind eigentlich die geheimnisvollen Salbitener, deren Name im Zeitalter der Renaissance des Okkultismus und des Sektenbooms immer wieder durch die Medien geistert? Was steckt hinter all den Berichten, in denen von Exzessen in einschlägigen Gebetshallen, alle 27 Monate stattfindenden Massenschweigehysterien und rituellen Pflanzenverspeisungen die Rede ist? Welche bekannten Gesichter haben sich dieser gar mystisch anmutenden Gruppe, die sich selbst als Familie bezeichnet, zugewandt? Geht es den Salbitenern lediglich um Geld oder sogar um Macht? Weit gefehlt und doch nicht so daneben. Auch ich wußte nichts über die Salbitener, als mich unser Chefredakteur vor Monaten bei einer Redaktionssitzung fragte, ob ich nicht Interesse hätte, eine Lifestyle-Reportage über die Salbitener zu produzieren. Ich wußte, daß dieses Thema vieler mühseliger Recherchen, dieser nicht sehr geliebten Knochenarbeit eines Journalisten, bedürfen würde, um hier etwas Brauchbares herauszubekommen. Ich kann nicht genau erklären, warum ich trotzdem sofort zusagte - da war irgendetwas, was mich in seinen Bann zog.

Ich begann meine Suche auf dem Berg Homnat, denn ich wußte, daß auf diesem Berg nach dem Glauben der Salbitener Jean-Baptiste du Gout de la Babeurre seine Erleuchtungen hatte. Hier überkam diesen großen Mystiker, Weisen und Gelehrten in religiöser Verzückung eine Serie von Visionen. Später berichtete de la Babeurre seinen in Ehrfurcht erschaudernden Schülern, er habe in seinen Visionen mannshohe Bäume, neblige Schwaden, weite Täler und gigantische Gipfel gesehen. Fünfunddreißig Tage soll er auf dem Homnat ohne Nahrung und Wasser verbracht haben. Fünfunddreißig Tage in vollkommener Einsamkeit, nach deren Ablauf er abgezehrt, mehr tot als lebendig, wieder hinabschwankte ins Tal, mit nichts als einem Lächeln auf den Lippen, doch im Besitz eines neuen Wissens, das ihn zum Gründer einer neuen Religion machen sollte. Aber noch war es nicht soweit, und die Bewohner des mittlerweile zum Wallfahrtsort aufgestiegenen Bergdörfchens Nhurt mochten wohl außer einem Hauch von Befremden nicht viel empfunden haben beim Anblick des abgemagerten Mannes, der da auf dem schmalen Pfad, scheinbar in Trance, seines Weges ging. Diese geheimnisvollen Erlebnisse liegen nun schon mehr als 800 Jahre zurück, und an Stelle dieses einen Mannes steht heute eine weltumfassende Organisation, die über tausende Mitglieder verfügt, eine Organisation, die sich gründet auf dem Fundament und den strengen Regeln, die der Meister seinen Schülern als reichliches Erbe hinterlassen hat.

Über Jahrhunderte fristeten die Salbitener ein weitgehend unbeachtetes Dasein. Von der in ihrer Unbarmherzigkeit unerwartet grausamen Inquisition wegen ihrer Kleinheit schlicht übersehen, bestand diese Sekte über Jahrhunderte hinweg nur aus einer kleinen verschworenen Gemeinschaft Eingeweihter. Man verhielt sich unauffällig, traf sich lediglich alle 17 Tage zu einer gemeinsamen kurzen Ogknesht und wurde nicht wesentlich behelligt. Denn Friedfertigkeit ist eines der vier Majoratgebote der Salbitener.

Doch nun, in den späten Neunzigern unseres Jahrhunderts, wo sich auch in Europa schon Kids auf der Suche nach "ihrer" Religion, nach einem auf ihre Persönlichkeit und individuellen Bedürfnisse zugeschneiderten Spiritismus auf dem freien Markt umsehen, hat auch die Gemeinschaft der Salbitener neuen Zulauf erhalten und ist auf dem besten Weg, von der einstigen Sekte einiger weniger Außenseiter zu einer friedvollen Massenbewegung zu werden. Was bei näherem Hinsehen nicht Wunder nimmt, denn viele Elemente der eindrucksvollen salbitenischen Philosophie liegen ganz im Trend der heutigen Zeit. Gemeinsamkeit, das gegenseitige Behören auf dem alljährlichen Faal-Fest, aber auch das Eingehen auf die Gefühle des anderen und nicht zuletzt die strenge Disziplin sind es, was die Salbitener für sehr viele Menschen gerade heute so attraktiv macht. Auch Prominente schwören auf dieses neue Feeling: Gérard Dépardieu, Werner Herzog, Kim Basinger, Fidel Castro und Herbert Achternbusch sind nur einige von ihnen, die die Salam, denn so nennt sich die Philosophie der Salbitener, zu einem fixen Bestandteil ihres Lebens erhoben haben.

Jeder Salbitener ist einem Gjromsh zugeordnet. Der Gjromsh ist die kleinste Glaubenseinheit und setzt sich immer aus elf Gläubigen zusammen. In den "Findungsrunden" seines Gjromsh verbringt der Neuling seine Lehrjahre und wird mit den Inhalten der Salam vertraut gemacht. Hier lernt er Gemeinschaftlichkeit und Innigkeit, hier weiß er sich akzeptiert und in Wärme geborgen. Nach drei bis fünf Jahren, am alle 27 Monate sich jährenden Todestag des Begründers, beenden die würdigen Neulinge die Haagscha, ihre Lehrzeit, und werden zu an Rechten und Pflichten vollmundigen Salbitenern belobigt. Dies ist ein großer Freudentag im Leben eines jeden Salbiteners, der entsprechend begangen wird. Wer für noch nicht würdig befunden wurde, braucht sich dennoch nicht zu grämen, denn er hat die Möglichkeit, die Haagscha abermals zu durchlaufen und am nächsten Todestag des Meisters die Aufnahme zu vollziehen, um dann das große Ziel jedes vollmundigen Salbiteners anzustreben: die Salbung.

Die Salbung ist der Zustand höchster Erleuchtung und bedeutet das Einssein mit sich selbst auf gleicher Ebene wie einst Jean-Baptiste du Gout de la Babeurre. Es ist aber ein weiter, weiter Weg bis zur Salbung, den ich hier nicht in allen Einzelheiten beschreiben kann. Das Grundprinzip ist jedoch sehr einfach: Durch Verinnerlichung der Lehre Salam durchwandert der Gläubige immer höhere Zustände des Seins (Hroshi, Gnaak und Knapez) und steigt in der Hierarchie des Ordens (vom einfachen Galeshi bis hin zum Groß-Sum) immer weiter auf. Die Salam besteht aus einzelnen philosophischen Bausteinen und strengen Geboten, den sogenannten Dhesawalochen, von denen man jene, welche der eigenen Persönlichkeit entsprechen, für sich herannimmt und in sich lebt. Ränge können verliehen werden; das höchste Ziel der Salbung kann aber jeder nur selbst erreichen. Im Zustand höchsten Einsseins überkommt den Salbitener, unabhängig vom Rang innerhalb der Gemeinschaft, das Hochgefühl der Salbung. Dies zu erreichen, gelingt jedoch nur sehr wenigen. Wem dieser Zustand inneleibt, darf sich von da ab als Träger des wissenden Balsams bezeichnen. Er gilt fortan als ein Gesalbter, ein Weiser, dem ungeteilter Respekt und äußerste Erbietung entgegenzubringen sind.

Wieviele Salbitener es mittlerweile in Österreich gibt, ist nicht ganz klar. Es scheint aber so zu sein, daß diese Religion steten Einlauf genießt und von Stunde zu Stunde an Anhängern schwillt. Da die Friedfertigkeit und Staatstreue feste Bausteine der Salam sind, scheint außerdem eine Gefahr für Staat und Gesellschaft nicht gegeben. Im Gegenteil, die Ideale einer strengen Moral und Charakterbeherrschung erscheinen geradezu vorbildhaft für die Jugend und als wertvoller Beitrag zum Gemeinwesen.

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